Erschienen in DATZ 11/2013
Wer jedes Jahr viele Zäpfchen der Schwarzerle
(Alnus glutinosa) zur Färbung seines Aquarienwassers
oder zum Erzeugen eines „gewissen Schwarzwasser-Klimas“
benötigt, sollte sich vielleicht schon im Sommer Gedanken
machen, woher er sie günstig bekommt. Bei Stückpreisen
von zwölf Cent bis zu Kilopreisen von 144 Euro–
und das sind jeweils die niedrigsten Preise, die ich finden
konnte – ist es natürlich sinnvoll und lohnend, die Zäpfchen jetzt im Herbst selbst zu sammeln.
Jedes Jahr im Juli oder August ziehe ich bei uns an die Flussufer und halte Ausschau
nach Schwarzerlen. Dieses Jahr wird sehr gut, denn es hängen viele Zäpfchen
an den Bäumen! Bei meinen Spaziergängen suche ich mir auch schon die Bäume
aus, die ich im Herbst, bevor die großen Regen durchziehen, „abernten“ kann.
Dabei ist mir nicht nur die Menge der hängenden Zapfen wichtig, sondern auch,
dass sie einfach, ohne Leiter, zu erreichen sind. Nach dem Pflücken im Herbst
trockne ich die Zäpfchen drei bis fünf Tage auf einer Folie. Denn selbst,
wenn es nicht geregnet hat, haben die Früchte der Schwarzerlen immer
etwas Restfeuchte, da sie ja meist an Flüssen oder in deren Nähe stehen.
Trockene Erlenzäpfchen lassen sich bedenkenlos mehrere Jahre lagern
und verwenden. Zum Schluss noch ein Hinweis.
Bei Erlenzäpfchen gilt: Weniger ist mehr – egal, ob man sie zur Färbung
des Wassers oder als Futter für Garnelen und andere Krebse oder für
Harnischwelse benutzen möchte. Die Zäpfchen geben innerhalb kürzester
Zeit große Mengen an Gerb- und Huminstoffen ab, die bei einer zu hohen
Dosierung giftig wirken und im schlimmsten Fall den Tod der Fische
verursachen können. „Schwarzwasser“ sollte immer in erster Linie aus
Laub hergestellt werden. Erlenzäpfchen dienen nur zur Unterstützung und
sind in Kleinstmengen zu verwenden
(siehe auch den Beitrag „Schwarzwasser, selbst gebraut“ in DATZ 7/2013).
Viel Spaß beim Sammeln und Erleben in der schönen, herbstlichen Natur! Mario Hamann