Blick in mein 450 Liter Aquarium
Blick in mein 450 Liter Aquarium
Bildausschnitt aus meiner grünen Hölle
Bildausschnitt aus meiner grünen Hölle

Fischfangreise an den Rio Negro/Brasilien 

Dieser Anblick beim Anflug auf Manaus ließ mich die über 30stündige Anreise schnell vergessen.

Vom 18.11.-19.12.2019 verbrachte ich meinen diesjährigen Urlaub in Brasilien, um einmal bei einer Fischfangreise zu sehen wo meine Fische herkommen, wie dieses gefangen und transportiert werden und dann letztlich nach Europa gesendet werden.

Wir sind von Frankfurt nach Sao Paulo geflogen, nach knapp 5Std. Aufenthalt ging es dann mit den Flieger weiter nach Manaus, der Hauptstadt Amazoniens. Waren dann 10Tage in Manaus im Chez Les Rois Guesthouse, in der Rua Perola Negra, danach ging es dann in einer 12stündigen Fahrt mit den Speedboot nach Barcelos, den Startpunkt unserer Fischfangreise in die Zuflüsse des Rio Negro. In Barcelos erwartete uns ein relativ straffer, und in dieser Form eher seltener, Zeitplan. Nach nur einer Übernachtung im Hotel Amazonita, Zimmer mit direkten und unverbauten Bilck auf den Rio Negro, ging es am nächsten Tag für die nächsten 6Tage auf's Boot, welches dann für knapp eine Woche unsere Heimstatt wurde. Nach unserer Rückkehr nach Barcelos, folgte wieder nur eine Übernachtung im Amazonita, weil am nächsten Tag schon unser Rückfahrt nach Manaus gebucht war, diesmal allerdings mit den Transportboot, es mussten  ja die Fischtransportkisten mit! Diese Fahrt dauerte knapp 26Std.

Nach weitern neun Tagen im Ches Les Rois Guesthouse ging es von Manaus über Sao Paulo wieder zurück nach Frankfurt. Zu den Hotel muss man sagen, klein und fein, leider wurde mir ein größerer Geldbetrag aus den, mit einen von mir bestimmten und gesicherten Code, Zimmertresor gestohlen. Wie das ging ist mir bis heute ein Rätsel, zumal ich auch den Schlüssel einstecken hatte. Problem wurde mit den Chef des Hotels besprochen, ohne Ergebnis. Leider braucht man sich auch um die Aufklärung in diesen Land nicht kümmern, schade um die Zeit und es bringt nur noch mehr Ärger und auch das Geld nicht zurück!!!

Zugang zur Ablegestelle zum Speedboot nach Barcelos. Zum Glück sind immer Männer da, die einen die Koffer zum Boot tragen

Ein für Amazonien typisches Transportboot, Gaiolas genannt, Geschwindigkeit so um die 20 Stundenkilometer, was natürlich auch davon abhängig ist ob mit oder gegen den Strom, der Jahreszeit wegen der Wasserhöhe und der Fliessgeschwindigkeit usw.

Transportiert wird grundsätzlich alles...

... und auf Intimsphäre sollte man nicht pochen, und auf  zuviel Rücksichtnahme sollte man auch nicht achten, da ist sich jeder selbst der Nächste, was man vorallendingen beim Essen sieht.

Auf Grund  der Entfernungen wird auf allen Booten, auch auf den Speedboot gekocht, natürlich auch mit unterschiedlichen Erfolg. Auf den Speedboot waren die Mahlzeiten am besten!!

Die Fahrzeit von Manaus nach Barcelos mit den Speedboot dauert ca. 12h, leider ging es nach knapp 30min Fahrzeit kaputt.

Trotz etlicher Reperaturversuchen gelang es der Besatzung nicht das Boot zu wieder flott zu bekommen, es ging in langsamer Fahrt wieder zurück nach Manaus in den Hafen. Das war so gegen 13:00 Uhr. Wir durften dann auf ein Transportschiff der selben Flotte umsteigen, haben auch sofort Hängematten gestellt bekommen, und nach über 4h des Wartens auf den Boot bei Temperaturen über 35Grad, ging es dann 17:30 Uhr los Richtung Barcelos.

Nach einen einfachen Abendbrot (Graupen, Geflügelklein und Brot), so sah es für mich jedenfalls aus, einer Feierabendcola auf den oberen Deck bei einen schönen Sonnenuntergang und einen kurzen Versuch in der Hängematte in den Schlaf zu kommen, sind wir dann so gegen 20:00 Uhr wieder auf das Speedboot umgestiegen. Entgegen aller Prognosen, und Gottseidank auch, konnte es repariert werden, hatte uns natürlich schnell eingeholt, und so alles wieder zurück, Menschen und Gepäck, und dann Vollgas den Rio Negro hoch Richtung Barcelos, wo wir in den frühen Morgenstunden, kurz nach 5:30 ankamen. Ich sollte noch erwähnen, das alle geschlossenen Transportmittel (Boote und Busse) auf 16Grad heruntergekühlt werden. Mir war nachts so kalt im Speedboot, das ich mehrmals raus gegangen bin zum aufwärmen, das ging allerdings nur hinten auf einer Plattform über den Motorraum und einen höllischen Krach. Hatte dann allerdings einen herrlichen Blick auf den Sonnenaufgang über den Rio Negro.

 

Das Transportschiff hatte auf den Oberdeck eine Terrasse mit einen kleinen Shop, wo alle Brasilianer unter mehreren Biersorten wählen konnten, nur die einzigen zwei Ausländer auf den Pott, bekamen trotz aller möglichen Bemühungen nur Softtrinks. Was haben wir nicht alles versucht, in Englisch und Portugisch, Ausweis gezeigt, genauso wie Geld, allen Charme rausgeholt, die alte Nuss hat uns leider keins verkauft, aber wir haben's überlebt.

 

Übrigens haben wir das Transportschiff noch mal gesehen, am nächsten Abend.

Wie es so üblich ist, haben wir Deco und Domi mit Kindern und Frau zum Essen eingeladen. Die beste Pizza gab in der Nähe des Hafens, fast direkt am Rio Negro. Während des gemeinsamen Pizzaessen's kam so gegen 22:00 Uhr das Transportschiff  angetuckert. Knapp 28Std. nach den Ablegen in Manaus

 

 

Morgendämmerung über den Rio Negro, während unserer Speedbootfahrt nach Barcelos. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben wie der Kapitän während der Nachtfahrt, bei 40-50 km/h den Weg findet. Es gibt keine Scheinwerfer weder außen, noch im Steuerhaus!!!!!

In der Morgen- und Abenddämmerung sieht man sehr viele Amazonen, die den Fluß zu den Futter bzw. Schlafplätzen überfliegen.

Rio Negro bei Barcelos

Gegenüber von Barcelos wird während der Niedrigwasserperiode eine Sandbank als Erholungsort genutzt. Es werden etliche Hütten aufgebaut, wo man Getränke und auch was zu Essen kaufen kann. Beim Baden sollte man aber immer an die Strömung denken, und auch ein Kaiman zeigte sich mal kurz am gegenüberliegenden Ufer.

Übergesetzt wird man jederzeit von Einheimischen mit ihren Booten, für umgerechnet 40Cent.

Abendstimmung in Barcelos.

So einen grandiosen Himmel gibt es nicht jeden Tag, war eine absolute Ausnahme, 2 Std. vorher gab es auch ein schweres, aber kurzes Gewitter.

Hatte ja so insgeheim zwei Wünsche für meine Reise, die Erfüllung des einen seht ihr hier, ich habe Tatunca Nara kennenlernen dürfen. Ich habe einen Menschen kennengelernt, mit wachen Augen und absolut hellen Verstand. Leider waren die zwei Stunden fachsimpeln über Brasilien, den veränderten Zierfischfang und die Auswirkungen auf die Menschen in Barcelos und auf die Stadt Barcelos selbst, den Rio Negro, die Waldbrände ja oder nein u.v.a, so schnell vorbei. Ich hätte noch so viele Fragen an Ihn gehabt, die leider auf Grund der Kürze der gemeinsamen Zeit bei Ihm zu Hause, nicht gestellt werden konnten. 

Mein Freund, ich hoffe Du hast noch viele schöne Jahre in Barcelos. LG

Blick über den Rio Negro aus unseren Zimmer im Hotel Amazonita. Aufgrund der zeitigen Buchung hatten wir jeder ein 4 Bett Zimmer für umgerechnet 30€ mit Frühstück.

Leider gehört zur Wahrheit auch, das man in Barcelos keine typischen Fischfängerboote, gut erkennbar an den Plasteschalen aus den Dach, mehr sieht. Ich denke mal das es daran liegt, das wir ja lange genug immer wieder zu hören bekommen haben, das unser Fischverbrauch an Aquarienfischen den Amazonasgebiet schadet, wir die Bestände gefährden, einige Spezies sogar ausrotten, die IBAMA immer wieder Fischearten mit Exportstopp's belegt und es mittlerweile riesige Fischzuchtstationen weltweit gibt die diese Fischarten nachzüchten. Wieviele Milliarden hat das eigentlich gekostet und wäre das Geld nicht in Brasilien besser angelegt?

Was wir dabei völlig vergessen haben, wir haben Menschen/ Familien ihre Lebensgrundlage entzogen, viele der jetzt nicht mehr gefangenen Fische sterben in der Trockenzeit sowieso eines natürlichen Todes. Seit über 20 Jahren suche ich den Agassiz  Zwergbuntbarsch in der Naturfärbung, was gibt es, vom Menschen gezüchtete Farbschläge die auch noch Scheiße aussehen. Bevor wir überhaupt einen Neon gefangen hatten, holt Deco mit den Kescher ca. 30 Agassiz aus den Wasser und alle mussten zurück ins Wasser weil er nicht exportiert werden darf, weil auf Grund der Jahreszeit und der damit verbundenen Größe die Art nicht zweifelsfrei bestimmt werden kann, muß er da bleiben. Auch werden beim Händler in Manaus schon die Chargen kontrolliert und die Barsche entfernt.

Ein paar Fischfänger fahren jetzt amerikanische Angler tagsüber über den Rio, allerdings habe ich auch in den Vormittagsstunden noch nie so viele trinkende und schon betrunkene Männer jeden Alters gesehen wie in Barcelos, was sicherlich auch mit dieser Entwicklung viel zu tun hat, auch gehe ich mal davon aus,das viele Menschen die diesen Blödsinn heute noch verbreiten, noch nie in Brasilien waren und das auch nicht im geringsten interessiert, schade eigentlich.

Den Anblick, mit Regenwald bewachsene Ufer, durften wir fast 2Wochen während unserer unterschiedlichen Bootstouren, genießen. Daran konnte ich mich nie satt sehen, einfach geil.

Nach einen Tag Aufenthalt in Barcelos, letzte Einkäufe tätigen, Absprachen mit den Kapitän über Fanggebiet, Menge der zu fangenden Fische, auch will er wissen was er kaufen muss an Lebensmitteln und Getränken, das erledigt er und der Anzahlung für den Trip und einen gemütlichen Abend in der Pizzeria, ging es am nächsten Morgen los zu den Fanggebiet. Zuerst wurden die Hängematten aufgehängt, zwischendurch gab es dann mal ein leckeres Mittagessen (Reis, Fisch und Salat) und nach fast 5Stunden Fahrt erreichten wir unseren Lagerplatz für die erste Nacht im Regenwald. Leider war das Wasser noch sehr hoch, sodass es immer nasse Füße beim verlassen des Bootes gab. Mit den Aluboot mit Außenbordmotor wurde noch ein kurzer Abstecher an einen Aussenbereich der überfluteten Fläche gemacht um mal nach Fischen Ausschau zu halten, was sich nicht so richtig gelohnt hat. Der Tag geht relativ schnell und so kurz nach 18:00 Uhr zu Ende, darauf folgt eine totale stille Nacht, diese ist dann so gegen 6:00 Uhr zu Ende.

Leider war der Dezember 2019 nicht die optimalste Zeit um am Rio Negro Aquarienfische zu fangen. Deco, unser Kapitän, hatte uns schon im Gespräch vor Abfahrt davon abgeraten in unser vorgesehenes Gebiet am Rio Araca oder Rio Demini zu fahren. Aufgrund des hohen Wasserstandes wäre ein Fischfang zu aufwendig und das Gebiet auch etwas zu weit weg. So haben wir uns auf sein Anraten dann auf ein näher gelegenes Gebiet geeinigt,welches wir dann nach 7h Bootsfahrt erreichten. Leider konnten wir dort nicht die gesuchten Fischarten finden, sodas es am nächsten Tag wieder eine 5stündige Bootsfahrt gab, in ein anderes Fanggebiet an einen der unzähligen Zuflüsse des Rio Negro.

Damit war auch klar das es keine Diskus und Skalare geben wird.

Es war auch Nachts zu hell was den Skalarfang auch noch ausgeschlossen hat.

Es gab außerdem keine Rotkopfsalmler und auch die typischen Tümpel, wo sich Panzerwelse aufhalten, konnten wir trotz stundenlanger Suche nicht finden.

Kein Problem war der Fang der Beilbauchfische, da war nach einem Tag der Drops gelutscht. Deutlich schwieriger war das mit die Roten Neon's. Aufgrund des hohen Wasserstandes in den entwässernden Abflüssen mussten wir sehr weit in den Wald hineinfahren, was sicherlich sehr interessant war aber auch Zeit gekostet hat. Im Gegensatz zu den Reportagen im Fernsehen, war der Regenwald den ich erlebt habe, ruhig und leise, in jeder Beziehung, auch nachts. Die Vogelwelt bestand aus wenigen Eisvögeln, den üblichen Geiern, einer Weihenart und ein paar Arten die ich noch bestimmen muß! Die Menge der Kaimane hielt sich auch in Grenzen, einer war mal früh beim Aufstehen relativ nah am Boot und der zweite hielt mehr Abstand.

Waren sieben Tage mit unseren brasilianischen Freunden im Regenwald unterwegs. Leider sind längere Fahrten unter diesen Umständen nicht möglich, verschiedene Lebensmittel kommen an ihre Haltbarkeitsgrenze und auch der Stauraum ist begrenzt. 

Auch ist die Arbeit auf den Boot, während des Fischfangs, strikt geteilt. Domi, der Mann vorn ist für den Fang, die freie Durchfahrt und das leibliche Wohl zu ständig. Deco, ist der Kapitän und Bootseigner, wir zwei waren mehr oder weniger Passagier und haben das Treiben interessiert beobachtet.

Domi hat unterwegs noch ein Fanggerät gebaut, ein Rabiche, welches zum Fang der Salmler und der Beilbauchfische verwendet wird. Neon' werden durch ein Fingerschnippen aus den Laub, welches auf den Grund liegt, herausgelockt und Beilbauchfische erschrecken und springen aus den Wasser wenn mit den Stechpaddel Wasser an den Uferrand gespritzt wird.Die Beilbauchfische haben wir schon erschreckt, bei den Neon's war das schon viel, viel schwerer für uns. Ich habe nicht einen einzigen Fisch gefangen. Das Rabiche führt Domi mit der linken Hand, in der rechten Hand das Stechpaddel, welches dazu diente die Fische ins Netz zu treiben. Sah spielerisch leicht aus, ich müsste noch viel üben!!!!

Aufgrund des hohen Wasserstandes wurde aus der Fischfangreise eine Fischsuchreise, bedeutete auch, wir mussten teilweise weit die Flüsse hochfahren, um geeignete Stellen zu finden wo Neon's waren. Beilbauchfische waren nicht so das Problem, allerdings sind wir auch eine längere Zeit mit den gesamten Equipment durch den Wald gelaufen auf der Suche nach Tümpeln mit Panzerwelsen, leider ohne Erfolg. Auch musste Domi immer wieder mit der Machete Äste von umgestürzten Bäumen beseitigen, um uns die Weiterfahrt zu ermöglichen. Wurden die kleinen Flüsse zu flach, hat Deco den Außenbordmotor und den Benzintank irgendwo in den Wald gelegt, und es ging nur mit Muskelkraft (Stechpaddel) weiter. Ich war immer wieder froh, wenn wir ohne Suche wieder am angelegten Motor ankamen!!!

Deco beim putzen der Transportwannen, nur mit Sand und Wasser.

An diesen Tag haben wir den größten Teil unserer Neon's gefangen, nach einen längeren Fahrt auf einen kleinen Fluß erreichten wir am frühen Nachmittag einen Teich von vielleicht 100m x 40m Größe wo Domi fast nicht mehr zu bremsen war. Leider war durch seinen Arbeitseifer das Wasser im Teich schnell trüb und keine guten Bilder möglich. Deco hat mit hartgekochten Eiern abgefüttert und ich habe versucht Bilder zu machen. War ein ideales Salmlerbiotop, Boden mit einer dicken Laubschicht bedeckt, leicht braun und glasklar.

Wie auf den einen Bild aber zu sehen, es gab nicht nur kleine Fische sondern auch große. Sie haben gleich noch unser Abendbrot geangelt, absolut köstlich, noch mehr Frische und Bio geht nicht.

Auf den ersten Bild der Strecke erkennt man auch sehr schön wie der Fluß läuft, dieses Wasser kann, sollte und muß man trinken, ein besseres und noch dazu keimfreies Wasser bekommt man nicht wieder, sobald die Brasilianer trinken kann man es nachmachen.

Das ist eines der ungeschriebenen Gesetze während so einer Expedition, andere sind, nie den Finger oder die Hand während der Fahrt ins Wasser halten (Piranhas),nie aussteigen bevor der Kapitän sein Ok gegeben hat (Zitteraale oder Rochen), haben etliche gesehen waren aber schnell weg und mir ist kein Foto gelungen, beim Bad im Fluß immer enganliegende Hosen tragen (Candiru-Fisch) und wenn man im Wasser ist immer schlurfen,  so fährt man unter den Rochen und hebt in an, tritt man drauf sticht er zu. Habe mir auch extra Outdoorschuhe mit Sicherheitssohle gekauft, die auch mit Nässe und Wasser kein Problem haben. Auch habe ich häufig, auch im Wald, eine Sonnenbrille getragen, ganz einfach um meine Augen zu schützen, Deco hat schon gut Gas gegeben und man ist durch die vielen unvergesslichen Eindrücke häufig abgelenkt. Auch sollte man doch etwas vorsichtig sein und daran denken, der nächste Arzt ist weit entfernt!!!

Täglicher Wasserwechsel, der immer am Abend gemacht wurde.

Die zwei vorangegangenen Bilder zeigen den letzten Wasserwechsel und das genaue Zählen der gefangenen Fische im Regenwald. Das Zählen muß sein, weil die Händler der IBAMA bei der Kontrolle Auskunft geben müssen über die Stückzahl. Das hat Domi auch mit einen kleinen Teesieb gemacht.

Genau wie verlassene Rastplätze im Regenwald, die nach vergessenen und noch brauchbaren Sachen akribisch kontrolliert werden, werden auch Sandbänke immer, und fast immer mit Erfolg, nach Schildkröteneiern abgesucht. Diese gelten bei den Caboclo's als Delikatesse.

Die vier vorangegangenen Bilder zeigen die Umgebung unseres letzten und zugleich schönsten Nachtlagerplatz. Er lag an der Spitze einer bewaldeten Insel mitten im Fluß, absolut gigantisch und im Gegensatz zu den anderen waren hier auch viele Geräusche zu hören, hauptsächlich von Vögeln ( Amazonen, und vereinzelt auch Ara's). Von hier waren es noch ungefähr 4 Bootsstunden bis Barcelos.

Waren dann am Freitagmittag wieder in Barcelos, wieder im Hotel Amazonita, und nach einen kurzen, aber tiefen Mittagsschlaf, waren wir dann mit unseren zwei Begleitern noch Abendbrot essen.

Am nächsten Tag so gegen 17:00 Uhr ging es dann mit den Transportschiff zurück nach Manaus. Die Fischkisten können nur mit den langsamen Transportschiffen befördert werden, Schnellboote bieten nicht genügend Stellfläche, bedeutete für uns 26h Bootsfahrt auf den Rio Negro. Deko hatte auch die einzigen zwei auf den Boot vorhandenen Kabinen gebucht, die wir auch, nach längerer und teilweiser etwas lauterer Diskussion erhielten.

Die Kabine ist klimatisiert und aufgrund der Anstrengungen der letzten Tage habe ich auch fast 12 Stunden geschlafen wie ein Stein!!!

Das schöne an dieser Art des Reisens in Brasilien ist, das das Boot immer in den Vormittagstunden anlegt und erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit ablegt. Das liegt ganz einfach an der Tatsache, die brauchen die Zeit zum be.- und entladen, und Just in Time ist im Regenwald ein Wort mit sieben Siegeln!!! Domi hatte die Fischboxen schon am Vormittag auf Boot gebracht, wir mussten um zwölf unser Hotelzimmer räumen, haben dann noch gemütlich und billig Mittag gegessen, und uns dann zum Schiff bringen lassen. Die Fahrt hat uns 400 Reales (ca.85€), gekostet.

Kabine kostet doppelt soviel wie Hängematte, und für uns als Ausländer ist es das doppelte wie für einen Brasilianer. Das ist keine Beschwerde meinerseits, ist ja immer noch günstig, soll nur zeigen wie andere Länder Ihre Gäste behandeln. Haben es nur erfahren, weil Domi unser Fischfänger einen Termin in Manaus hatte, und mit uns dorthin gefahren ist. Sind ja erst Sonntag gegen 21:00Uhr in Manaus angekommen, und da arbeitet auch in Brasilien kein Fischhändler mehr, da hat sich Domi darum gekümmert und ist die Nacht dann noch auf den Boot geblieben, bis am Montagmorgen der Händler die Boxen geholt hat. Für diese Arbeit und Mühe haben wir Domi die Passage bezahlt, und auf die Frage wieviel er den dafür bekommt, sagte er 100 Reales.

 

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© Mario Hamann